Innere Zufriedenheit: Motivationskiller oder Erfolgsfaktor?

Shownotes

In dieser Folge geht es um die Bedeutung der inneren Zufriedenheit und ob sie ein Motivationskiller oder ein Erfolgsfaktor sein kann.

Wertschätzung für das „Selbstverständliche“

Ein wichtiger Punkt auf dem Weg zur inneren Zufriedenheit: Wertschätzung für die sogenannten selbstverständlichen Dinge. Zugang zu sauberem Wasser, Kleidung, medizinischer Versorgung und einem Dach über dem Kopf sind für die meisten von uns selbstverständlich. Sich daran zu erinnern und dankbar zu sein, kann unsere innere Zufriedenheit steigern.

Die Wertschöpfungskette betrachten

Anstatt immer mehr zu konsumieren, sollten wir uns auf qualitativ hochwertige Produkte konzentrieren, die uns Freude bereiten. Weniger, aber dafür genussvoller. Diese Haltung fördert ein bewussteres und nachhaltigeres Leben und trägt zur inneren Zufriedenheit bei.

Innere Zufriedenheit und Frieden im Außen

Innere Zufriedenheit führt im Kleinen auch zu mehr Frieden in der Welt. Wenn ich ruhiger, freundlicher und angenehmer bin, überträgt sich das auf meine Mitmenschen. Freundlichkeit und ein Lächeln haben eine große Wirkung und tragen zu einer positiven Gesellschaft bei. Klingt super simpel, ist aber ein Gamechanger, wenn es uns gelingt, diese Freundlichkeit in den Alltag einfließen zu lassen.

Kann innere Zufriedenheit zu weniger Motivation führen?

So mancher aus der Motivations-Bubble sagt: Sei niemals zufrieden! Allerdings führt innere Zufriedenheit nicht zu weniger Motivation. Wenn wir aus einer entspannten Haltung heraus handeln, nehmen wir Warnzeichen von Körper und Geist eher wahr und achten auf unsere Gesundheit. So bleiben wir langfristig leistungsfähig und motiviert. Diese Balance ermöglicht es uns, wichtige Dinge umzusetzen und gleichzeitig Zeit für Familie und soziale Kontakte zu haben.

Fazit:

Innere Zufriedenheit ist kein Motivationskiller, sondern ein Erfolgsfaktor. Durch Wertschätzung, bewussten Konsum und Freundlichkeit können wir unser Leben und das unserer Mitmenschen bereichern.

Danke fürs Zuhören! Ich hoffe, diese Folge hat euch inspiriert, mehr innere Zufriedenheit in euren Alltag zu integrieren.

In dieser HELDENstunde hörst du:

Von den Seitenarmen, die uns zum Hauptfluss „innere Zufriedenheit“ führen Von den Selbstverständlichkeiten in der westlichen Welt Von den großen Hindernissen, die uns von Zufriedenheit abhalten Von Achtsamkeit und Wertschätzung Vom Blick auf das Große Ganze Warum Zufriedenheit kein Motivationskiller ist

Foto von rachel auf Unsplash Seminar RE:CONNECT: https://alexander-metzler.com/seminare/re-connect

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00:00:05: Die Heldenstunde, euer Podcast für ein gesundes und

00:00:08: bewusstes Leben.

00:00:14: Ein herzliches Willkommen zur Heldenstunde, deinem

00:00:17: Podcast für ein gesundes und bewusstes Leben. Und hier spricht der

00:00:21: Gastgeber Alexander Metzler. Und wie immer freue ich mich

00:00:24: mega, dass du wieder am Start bist. Zu dieser

00:00:28: Folge 194 sind wir mit

00:00:31: großen, großen Schritten auf die 200. Heldenstunde

00:00:35: zu. Wow, wow, wow. Und in dieser Folge soll es im

00:00:39: Schwerpunkt eines meiner Lieblingsthemen gehen, das

00:00:43: Thema Zufriedenheit. Und Zufriedenheit ist uns ja auch

00:00:46: schon am Rande oder auch schwerpunktmäßig in

00:00:50: diversen Folgen der Heldenstunde begegnet. Aber ich finde, es ist mal

00:00:53: wieder Zeit, ein Spotlight auf diese

00:00:57: wichtige, ja was ist es denn, eine Emotion, ein

00:01:01: Zustand, eine Lebensphilosophie,

00:01:04: Zufriedenheit zu werfen. Zufriedenheit,

00:01:08: da steckt natürlich das Wort Frieden

00:01:12: schon drin. Und Frieden ist ja so eine

00:01:16: zerbrechliche Sache geworden seit den

00:01:20: jüngsten Kriegen, die innerhalb unseres unmittelbaren

00:01:23: Wahrnehmungsbereiches jedenfalls aufgetaucht sind. Ja, Kriege

00:01:27: gab es schon immer mehr oder weniger auf der ganzen Welt, Aber manche

00:01:31: sind halt irgendwie relevanter für uns in unserer westlichen,

00:01:34: europäischen Wahrnehmung und manche sind da nicht so relevant. Und

00:01:38: von einigen kriegen wir halt mehr Informationen und

00:01:42: von anderen kriegen wir ja nicht so viel mit. Die passieren dann irgendwo in der

00:01:45: Welt. Wie viele Konflikte es auch immer im Außen geben mag.

00:01:49: Und wir haben natürlich nur nur eine äußerst

00:01:53: begrenzte Möglichkeit, da einen Einfluss drauf zu

00:01:56: nehmen, auf das Große und Ganze. Und da sollte doch, so

00:02:00: sagt zumindest Satguru, einer meiner Lieblingsgurus, dann

00:02:04: sollte sich doch wenigstens im Inneren alles so abspielen, wie wir das

00:02:07: gerne hätten. Und ein aus meiner Sicht

00:02:11: sehr angenehmer Zustand ist eben der Zustand

00:02:15: einer dauerhaften Zufriedenheit.

00:02:19: Und Zufriedenheit, das kann natürlich jeder ein bisschen für

00:02:22: sich selbst definieren, ab welchem Punkt bin ich

00:02:26: zufrieden, mit welchen Ergebnissen bin ich zufrieden.

00:02:30: Und das sind jetzt schon zwei Beispiele für, wenn

00:02:34: dann, also wenn dann etwas erreicht ist, dann bin ich zufrieden, wenn ich so

00:02:37: und so viel Umsatz erreiche, bin ich zufrieden, wenn ich dieses oder jenes

00:02:42: Konsumgut endlich besitze, bin ich zufrieden, Wenn ich so und so

00:02:45: viele Follower auf Social Media habe, bin ich

00:02:49: zufrieden. Das ist keine Zufriedenheit,

00:02:53: von der ich in dieser Folge sprechen möchte. Ich

00:02:56: möchte den Fokus eher auf die spirituelle

00:03:01: Zufriedenheit legen. Und jetzt kann man sich an der Stelle natürlich fragen, was ist

00:03:05: denn da der Unterschied? Der Unterschied ist, dass die

00:03:08: vorher genannten Punkte immer an bestimmte Dinge im Außen

00:03:12: geknüpft sind. Wenn ich 10.000 Follower auf Instagram habe, bin

00:03:16: ich zufrieden. Allerdings wird sich herausstellen, dass selbst wenn ich

00:03:19: irgendwann mal diese 10.000 Follower haben sollte auf

00:03:23: Instagram, dann komme ich in Bereiche, wo ich dann denke, oh krass,

00:03:27: der macht aber so was ähnliches wie ich und Der hat aber 50.000 Follower

00:03:31: und die, die macht doch fast exakt die gleichen Inhalte, die hat sogar

00:03:35: 100.000 Follower. Da werde ich wahrscheinlich nicht lange

00:03:39: oder gar nicht zufrieden sein, sondern da wird es sehr schnell so sein, dass ich

00:03:43: dann sage, jetzt müssen es aber 50.000 sein oder

00:03:46: 100.000 oder beliebige Zahl ersetzen,

00:03:50: die die Möglichkeiten nach oben sind. Leider unendlich,

00:03:54: also schwer da Zufriedenheit zu erlangen. Nebst dem,

00:03:58: dass man sich natürlich immer fragen kann, ob man generell ein zufriedenerer

00:04:02: Mensch ist, wenn mehr Menschen einem folgen und auf

00:04:06: die Goldwaage legen, was man sagt, denn auch gerade so auf Social

00:04:09: Media als YouTuber, als Podcaster, als Content

00:04:13: Creator, als whatever ist es natürlich auch

00:04:16: schwierig, den ganzen Tag schlaue Sachen zu sagen. Also, es

00:04:20: ist wirklich schwer. Und manchmal redet

00:04:24: man einfach auch dummes Zeug, wo man sich selbst danach fragt, so, mh,

00:04:28: okay, das war jetzt wahrscheinlich nicht so das Schlauste, was du da

00:04:31: von dir gegeben hast. Oder das hätte man auch ein bisschen eleganter

00:04:35: formulieren können. Oder whatever. Und dann ist natürlich auch die ganze

00:04:39: Armee bereit dann da zu korrigieren

00:04:43: und zu sagen, ey, was hast du denn da für einen Stuss geredet? Oder noch

00:04:46: schlimmer mit den ganzen mit den ganzen Leuten,

00:04:49: die dich als Follower mögen, kommen natürlich dann auch Leute, die das richtig

00:04:53: arg kacke finden, was du da so machst, aka Hater. Und die

00:04:57: holst du dir dann natürlich auch ins Boot und damit musst du auch irgendwie handeln.

00:05:00: Also die Frage stellt sich, nimmt meine spirituelle

00:05:04: Zufriedenheit zu mit mehr Followern auf

00:05:08: Social Media? Und ich würde sagen, wahrscheinlich ist eher das Gegenteil der Fall. Aber ich

00:05:12: kann nur in der Theorie davon reden, weil ich habe ja nicht so viele Follower.

00:05:15: Deswegen kann ich mir nur vorstellen, wie das sein würde. Ich

00:05:18: stelle es mir, obwohl es natürlich auch so ein

00:05:22: witziger, witziger, kognitive Dissonanz.

00:05:26: Also auf der einen Seite wünsche ich mir noch mehr, meine

00:05:29: Botschaften verbreiten zu können. Und ich wünsche mir, dass mein Podcast wächst und noch

00:05:33: mehr Abonnenten und noch mehr Leute

00:05:37: auf meinen Seminaren und Vorträgen und gleichzeitig

00:05:41: bin ich mir aber sehr darüber bewusst, dass wenn dich ganz

00:05:44: viele Leute kennen, dass es auch kein richtig geiler Zustand ist.

00:05:48: Höchstwahrscheinlich, mutmaßlich. Also so ein bisschen kognitive

00:05:51: Dissonanz. Also wenn du so ein bisschen handelst gegenüber

00:05:55: deiner eigenen inneren Überzeugung. Und das macht Social Media

00:05:59: perfekt. Also Social Media bringt mich immer wieder in so eine kognitive

00:06:03: Dissonanz. Weil, ganz ehrlich, wenn ich Social Media

00:06:06: nicht als Marketing-Tool zur Verfügung hätte, und

00:06:10: macht mir auch Spaß, manche Dinge zu posten, auch grade so Reels auf Instagram, macht

00:06:14: mir durchaus auch mal Spaß. Also, Es ist nicht so, dass ich mich da jetzt

00:06:17: quälen muss. Aber wenn ich das nicht als Marketinginstrument hätte,

00:06:21: wäre ich schon längst raus aus dem Game. Ganz ehrlich, würde es nicht mehr benutzen.

00:06:26: TikTok hab ich mir sowieso nie installiert. Glaub ich jedenfalls,

00:06:30: aber auf jeden Fall ist es nicht auf meinem Smartphone. Und diese

00:06:34: ganze Meta-Geschichte. Also, ich seh das schon alles

00:06:38: relativ kritisch. Und würde es nicht benutzen,

00:06:42: wäre es nicht ein kostenloses und sehr mächtiges Marketing-Tool

00:06:46: für meine eigenen Inhalte. Also, auch das eine leichte

00:06:49: kognitive Dissonanz. Aber da soll's ja eigentlich nicht

00:06:53: drum gehen. Aber wär immer spannend, über kognitive Dissonanz auch in der Heldenstunde zu

00:06:57: sprechen, vielleicht auch mit einem Experten, wer sich da berufen fühlt, Gerne mal

00:07:00: melden bei mir, weil das finde ich psychologisch auch sehr sehr sehr interessant.

00:07:04: Aber zurück zu meiner Kernthese, also mehr Follower werden

00:07:08: nicht zwingend oder wahrscheinlich sogar eher abträglich

00:07:12: sein, für eine spirituelle Zufriedenheit. Und was

00:07:16: ist denn jetzt der Unterschied zwischen der spirituellen Zufriedenheit und den Punkten,

00:07:20: die ich vorhin genannt habe. Wie gesagt, diese Punkte sind an Dinge im

00:07:23: Außen geknüpft und bei Erreichen kann das

00:07:27: so ein temporärer Zustand von Zufriedenheit

00:07:31: erzeugen im Sinne von, ey cool, das habe ich geschafft. Das habe

00:07:35: ich jetzt gemeistert. Ich habe diese oder jene Zertifizierung,

00:07:39: diese und jene Qualifikation, diesen und jeden Milestone habe ich

00:07:43: erreicht. Und Das würde ich eher

00:07:46: als eine Art temporäres

00:07:50: Glück bezeichnen. Denn Zufriedenheit ist

00:07:54: also im spirituellen Sinne, in meinem Sinne, ich weiß auch nicht zwingend, ob das

00:07:57: so spirituell überlappt mit dem, wie ich es jetzt definieren würde, Aber ich würde

00:08:01: mal sagen, dass diese Zufriedenheit so zu formulieren ist, dass

00:08:05: man sagt, das ist ein von außen unabhängiger

00:08:08: innerer Zustand, der auch auf Dauer funktioniert,

00:08:12: unabhängig von den äußeren Gegebenheiten. Ich benutze

00:08:16: da gerne das Bild des Feuers. Jeder

00:08:20: von uns kennt das. Kleine Sinnesreise,

00:08:24: wie das früher war, vielleicht im Zeltlager oder

00:08:28: beim letzten Osterfeuer. Oder vielleicht auch mal mit der

00:08:31: Familie eine Feuerstelle sitzen. Auch eine schöne Sache.

00:08:35: Generell ein Feuer gucken ist eine spannende Sache, auch für die

00:08:39: Augen und so weiter. Und dann knackst es und dann fliegen Funken.

00:08:43: Und irgendwann ist das Feuer so ein bisschen runtergebrannt. Und dann

00:08:46: sind da aber noch ganz viele dünne, trockene Zweige. Und

00:08:50: jetzt nimmst du so eine Handvoll trockener Zweige und wirfst

00:08:54: die in dieses Feuerwein, das schon runtergebrannt

00:08:57: ist. Und dann gibt es auf einmal wieder eine große Flamme.

00:09:01: Da merkst du, wie die Wärme kommt und wie die Funken wieder fliegen

00:09:05: in den Nachthimmel. Und das sieht sehr, sehr schön aus. Das ist sehr spektakulär.

00:09:09: Es wird groß, es leuchtet wieder auf. So eine Wärmewelle kommt, Funken

00:09:12: fliegen. Alles sehr spektakulär. Problem ist nur, das ist

00:09:16: sehr schnell wieder vorbei, weil diese dünnen trockenen äste

00:09:20: und zweige sehr sehr schnell verbrennen die lösen sich quasi

00:09:23: wieder in. Rauch auf in asche

00:09:27: und rauch und das ist so ein schönes bild für

00:09:31: zu temporäre ziele die wir erreichen oder auch konsumgüter

00:09:35: wenn wir so ein inneres Glück verspüren, wenn wir etwas kaufen,

00:09:40: ein neues Smartphone, ein neues Kleidungsstück,

00:09:45: Wir buchen eine Reise, wir bestellen uns ein Buch,

00:09:49: wir schließen ein Abo ab bei einem Streaming, whatever, also Dinge,

00:09:53: die wir konsumieren, die uns auch so ein temporäres Glück

00:09:58: zumindest am Anfang bieten, wenn wir die frisch erwerben.

00:10:02: Und das ist vergleichbar mit diesem Feuer. Am Anfang ist da

00:10:06: so ein spektakulärer Funkenflug, aka kurze Freude. Der hält

00:10:09: aber meistens, und das ist halt das Knifflige beim Konsum oder

00:10:13: bei diesen Milestones, hält es meistens nicht besonders

00:10:17: lange an. Das fällt also wieder in sich zusammen. Und beim

00:10:20: Bild des Feuers zu bleiben, ist diese innere Zufriedenheit eher zu

00:10:24: vergleichen mit der glühenden Kohle, die unten

00:10:28: in diesem Becken drin liegt, wo das Feuer brennt.

00:10:32: Also in diesem Aschebecken, da

00:10:35: glüht die Kohle, selbst wenn das Feuer schon runtergebrannt ist

00:10:39: und man fast nichts mehr sieht, glüht diese Kohle immer

00:10:43: noch stundenlang warm und gleichmäßig vor sich hin.

00:10:46: Wenn man dann da reinpustet, dann glüht es auf einmal wieder auf und man

00:10:50: spürt wieder die Hitze. Aber das ist das schöne Bild für diese

00:10:54: innere Zufriedenheit, die eigentlich sehr unspektakulär

00:10:57: und sehr leise vor sich

00:11:01: hin glüht, sozusagen, aber sehr kraftvoll, sehr

00:11:04: langfristig und unabhängig von dem

00:11:08: spektakulären was da am außen geschieht also es geht wenn wir

00:11:12: über spirituelle zufriedenheit. Sprechen zumindestens

00:11:15: nach meiner Definition, ein dauerhaftes inneres

00:11:19: Gefühl. Und da haben wir

00:11:23: in unseren westlichen Kulturen vor allen Dingen

00:11:27: gleich zwei große Herausforderungen.

00:11:30: Warum? Wahrscheinlich viele Menschen sagen ja, in der

00:11:34: Theorie verstehe ich das, hätte ich auch gern, aber ich habe keine

00:11:37: Ahnung, wie ich zufriedener sein könnte mit meinem

00:11:41: Leben. Der erste wichtige Punkt ist,

00:11:44: wir bekommen es kaum beigebracht. Also wir bekommen Dankbarkeit

00:11:50: kaum beigebracht. Ich möchte jetzt auch

00:11:54: nicht sagen, dass es keine Punkte gibt. Also, mit Sicherheit

00:11:57: haben meine Eltern und Vor allen Dingen da auch meine Mutter

00:12:01: versucht, mir ein bisschen was über Dankbarkeit beizubringen. Ich kann

00:12:05: vermuten, dass es auch im Religions-Ethik-Unterricht

00:12:09: in der Schule mal ein Thema war.

00:12:13: Ich kann mir auch vorstellen, dass das in manchen Predigen in der

00:12:17: Kirche nach wie vor eine Rolle spielt. Aber so

00:12:20: in unserem Daily-to-do, in unserem westlichen Lifestyle, in

00:12:24: unserer Konsumgesellschaft, in unserer

00:12:27: schnellen Ablenkungs-Entertainment und

00:12:31: Wo-will-ich-hin-und-was-will-ich-alles-erreichen-Mentalität, Da ist

00:12:34: Zufriedenheit nicht nur so, dass das nicht

00:12:38: wirklich gelehrt wird, sondern im Gegenteil so, dass

00:12:42: Zufriedenheit eigentlich gesellschaftlich gar nicht

00:12:45: gewünscht ist. Ist gesellschaftlich hier das richtige Wort?

00:12:49: Staatlich klingt auch irgendwie komisch. Aber was ich sagen

00:12:53: will ist, eine Konsumgesellschaft basiert letzten

00:12:56: Endes darauf, dass Menschen unzufrieden sind. Denn

00:13:00: unzufriedene Menschen konsumieren schneller und

00:13:04: leichter, weil sie wollen ja irgendwas füllen. Sie wollen ja irgendein Loch

00:13:07: füllen in sich selbst, eine Unzufriedenheit. Und das

00:13:11: füllen sie in unserer westlichen Gesellschaft gerne mit Konsumgütern, mit

00:13:15: was es auch immer sein mag. Vorhin hab ich schon ein paar aufgezählt. Während wenn

00:13:18: du halt komplett zufrieden bist mit deinem Leben, dann brauchst du halt kaum

00:13:22: was. Weil du bist ja zufrieden mit dem, was du bereits besitzt. Und

00:13:26: warum sollst du denn mehr konsumieren als das, was dich

00:13:29: sowieso schon zufrieden gemacht hat? Außer jetzt halt so Verbrauchsgegenstände

00:13:33: wie, keine Ahnung, Seife, Nahrungsmittel,

00:13:36: Wasser, wenn du es nicht aus dem Haaren trinken willst. Also das sind so

00:13:40: Dinge, ne, Zahnpasta. Ich habe neulich ein kleines Reel

00:13:44: auf Instagram gemacht. Salbeiblätter zwischendurch kauen

00:13:49: ist eine hervorragende Vorbeugung wegen den

00:13:52: ätherischen Ölen und der antibakteriellen Wirkung für unseren Mundraum,

00:13:56: für Zahnschäden. Ich hab einen schönen Salbei-Strauch bei mir im Garten, kann

00:14:00: man sich auch einfach einen pflanzen auf dem Balkon. Und

00:14:04: was hat das jetzt mit dem Thema Zufriedenheit zu tun? Also auch einfach, da

00:14:08: wächst eine Pflanze, Salbei, und dann pflückst du dir ein Blättchen und

00:14:12: dann beißt du darauf rum und verteilst diese ätherischen Öle

00:14:16: auf deinem Zahnfleisch und machst so ein bisschen Vorbeugung

00:14:21: für deine Zähne. Und auch das ist ein Moment, den man

00:14:24: wertschätzen kann. Wertschätzung führt auch dann

00:14:28: ist so ein Einfallstor oder so ein kleiner Flussseitenarm zum

00:14:32: Hauptstrom Zufriedenheit. Aber ich will das andere Thema jetzt auch

00:14:35: nicht völlig aus den Augen verlieren. Warum ist es nicht gewünscht?

00:14:39: Weil wir bessere Konsumenten sind, wenn wir unzufrieden

00:14:43: sind. Und wir sind natürlich in einer Fernseh- und

00:14:47: Medien- und irgendwann Internet-Welt

00:14:51: aufgewachsen und wurden permanent mit Werbung

00:14:54: beschallt. Und Werbung suggeriert uns halt immer noch und

00:14:58: immer wieder, und wird das auch in Zukunft vermutlich immer weiter tun,

00:15:02: dass wir noch dieses oder jenes Konsumgut,

00:15:06: dieses oder jenes Erlebnis, dieses oder jenes

00:15:10: Statussymbol brauchen, endlich zufrieden sein zu dürfen.

00:15:13: Und ich will jetzt die Werbeagenturen gar nicht schlecht machen, aber im Grunde genommen ist

00:15:17: es so, es kommt ein Kunde, der Kunde hat ein Produkt und der sagt der

00:15:20: Werbeagentur hier schaff mal Bedürfnis

00:15:24: für dieses Produkt. So und dann gibt es ein Team in dieser

00:15:27: Werbeagentur und die setzen sich zusammen und die machen in ihrem Think-Tag

00:15:31: Brainstorming und die Hirnen dann über diesen Punkt, wie können

00:15:34: sie ein Bedürfnis schaffen, vielleicht ist es auch ein völlig neues Konsumgut,

00:15:38: was im Grunde genommen kein Mensch braucht, wo aber ein künstlicher

00:15:42: Bedarf geschafft werden soll, damit die Menschen anfangen,

00:15:46: das auch zu kaufen. Und dann gibt es eine tolle

00:15:49: Werbekampagne und dann gibt es, dann werden die Vorteile dieses

00:15:53: Produkts genannt und dann wird das natürlich mit Emotionen verknüpft und

00:15:57: wie geil sich dein Lifestyle eben ändert, wenn du endlich dieses Produkt hast.

00:16:01: Wenn das Budget stimmt, dann werden noch zwei, drei erfolgreiche Influencer

00:16:04: oder Sportstars dafür eingesetzt und die konsumieren das dann auch und die

00:16:08: sind natürlich erfolgreich und happy und famous und so. Und

00:16:12: das verknüpft sich dann emotional mit diesem Produkt. Also der

00:16:16: Erfolg von denen und die Lockerheit und dieser Status von denen verknüpft sich

00:16:19: mit dem Produkt und wir haben so das unterbewusste Gefühl, okay, wenn wir dann dieses

00:16:23: Produkt auch konsumieren, wenn wir das besitzen, wenn wir das zeigen können,

00:16:27: whatever, dann haben wir eben auch so ein bisschen diesen hauch

00:16:30: von erfolg und hauch von von exklusivität ich nehme

00:16:34: gern george gluni nämlich gern als geiles beispiel für

00:16:38: nesresso kapseln oder wie die heißen diese alu

00:16:41: kapseln also das ist ja das war Da gibt es

00:16:45: auch eine schöne Dokumentation darüber, wie damals der

00:16:49: Werbeschef, Marketingchef oder so was von Nespresso

00:16:53: diesen einfachen Nespresso-Kaffee zu einer Luxusmarke

00:16:56: erhoben hat. Und mit ganz geschicktem Marketing Diese toll

00:17:00: verpackten Aluminiumkapseln. Und das ist wirklich

00:17:04: Ökologisch brauchen wir gar nicht anfangen zu diskutieren. Preis-Leistungsverhältnis brauchen

00:17:08: wir gar nicht anfangen zu diskutieren. Aber was sie halt richtig, richtig

00:17:11: gut machen, ist diese Erlebniswelt rundum,

00:17:16: diesen Kaffee aufzubauen. Dass du das eben in so schicken Alu-Kapseln

00:17:20: Also, mir muss man nicht sagen, dass das ökologisch nicht besonders schlau

00:17:23: ist und dass alle Zahlen nach wie vor gegen solche Verpackungen

00:17:27: sprechen. Aber jetzt mal als Designer, als jemand, der auch gutes Design

00:17:31: oder auch gut gemachtes Marketing zu schätzen weiß,

00:17:35: ist es halt krass, wenn du, also es ist ja dann auch eine Boutique, wo

00:17:39: du dann reingehst, ja kein Kaffeeladen oder, es ist ja eine

00:17:43: Boutique und dann guckst du dir diese ganzen Produkte an, die rund

00:17:46: diese Kapseln gesponnen sind. Also nicht, falls jetzt jemand denkt, Alex

00:17:50: fängt an zu spinnen. Nee, nee, wir haben hier eine 20-Euro-Filterkaffeemaschine.

00:17:56: Also das haben wir. Ich trinke gerne frisch gekochten Filterkaffee,

00:18:01: Weil ich auch diesen Moment mag. Und das ist

00:18:05: auch was. Ha, jetzt kommen wir so viel ins Synapsen Nee, ich

00:18:08: darf ja nicht mehr Synapsen sagen. So viele Gedanken. Lieben

00:18:12: Gruß an die K.O., die ist nervt, wenn ich Synapsen sag,

00:18:16: weil das damit gar nichts zu tun hat biologisch. Aber jetzt noch ein paar Gedanken

00:18:17: dazu. Auch dieses, ich koch mir morgens einen Kaffee.

00:18:21: Und ich mag diesen Geruch, der sich dann verbreitet. Der sich übrigens bei

00:18:25: diesen schnellen Maschinen, die das alles so schnell

00:18:28: machen, übrigens nicht so superintensiv, dieser Geruch ist.

00:18:32: Wie bei Filterkaffee, weil der halt viel, viel langsamer da durchläuft. Wenn meine

00:18:36: Liebste morgens Kaffee kocht und ich komme dann runter und ich kriege dann so diesen

00:18:39: Kaffeegeruch, ist auch schon so eine Form von einer Vorfreude und von so einer

00:18:43: Dankbarkeit. Für so was Simples wie eine Tasse

00:18:46: Kaffee. Also was Simples, sag ich jetzt so. Aber ich mein, wie

00:18:50: krass ist eigentlich Kaffee? Irgendwo auf der Welt, irgendwo

00:18:54: in Mittel- oder Südamerika oder in Afrika oder in Asien ist irgendjemand

00:18:57: hingegangen, hat Kaffeebäume gepflanzt

00:19:01: oder Felder angelegt, hat diese

00:19:05: Beeren gesammelt. Das sind, glaube ich, Beeren, die man sammelt. Ah, jetzt ist das

00:19:09: gefährliches Halbwissen. Dann werden diese Bohnen da

00:19:13: extruiert, dann werden die getrocknet, dann werden die transportiert,

00:19:17: dann werden die geröstet, gemahlen.

00:19:21: Die werden mit Schiffen vermutlich auf großen

00:19:24: Containern dann rübergeschifft irgendwie zu

00:19:28: uns. Dann wird noch mal Qualitätscheck gemacht, dann wird verpackt usw.

00:19:32: Wenn man da ein bisschen mehr Geld ausgeben will, was ich sehr empfehlen

00:19:36: würde, dann kauft man Fairtrade und Bio. Da

00:19:40: wird das Ganze dann ein bisschen sanfter gemacht und ein bisschen fairer und

00:19:43: ein bisschen nachhaltiger. Oder man sucht sich wirklich so eine kleine

00:19:47: Kaffeemanufaktur, die aus nachhaltigen Kaffeegebieten

00:19:51: Kaffee macht. Ich pack euch mal

00:19:55: mindestens einen Link in die Shownotes von einem Hersteller, den ich

00:19:59: da empfehlen würde. Unbezahlte Werbung kriegt da nix dafür, aber weiß

00:20:03: einfach, dass es eine gute Sache ist. Und das ist ein Moment, den

00:20:06: kann man auch voll feiern. Und voll wertschätzen. Ich mein,

00:20:10: man kann diesen Kaffee einfach so nebenher jetzt trinken und

00:20:14: dabei auf sein Smartphone gucken. Oder man kann diesen Kaffee auch

00:20:18: ganz bewusst trinken. Ich mache das sehr gerne, dass ich mich raus setze in die

00:20:21: Sonne morgens, wenn ich Zeit habe. Habe da

00:20:25: so ein bisschen Grün mich rum und dann trinke ich da so meinen Kaffee und

00:20:29: dann kommt so die Morgensonne raus Und dann ist das auch so ein Moment des

00:20:32: Glücks für mich. So ein bewusster Moment des Genusses,

00:20:36: wo ich diesen Kaffee auch wirklich wertschätze. Vorher riech ich mal da dran, dass das

00:20:40: über alle Sinne geht. Viele kennen das auch vom Wein, die dann Wein

00:20:44: so zelebrieren. Aber da denk ich mir dann, ja, Alkohol, schon

00:20:48: wieder ein schwieriges Thema. Bin ja auch fast übrigens, fast komplett weg

00:20:51: vom Alkohol. Fast komplett. Wird immer weniger. Vielleicht trink ich

00:20:55: wirklich irgendwann so gar kein Alkohol mehr. Dann würde das als Genussquelle

00:21:00: sozusagen wegfallen. Da müsste man dann wahrscheinlich was

00:21:03: Neues finden. Aber bleiben wir mal bei diesem bei diesem Kaffee-Moment.

00:21:07: Da gibt es halt zwei Sorten. Man kann diesen Kaffee halt

00:21:11: während der Arbeit, während des Telefonierens irgendwie so nebenher

00:21:15: trinken. Auch fein. Oder man kann den halt auch wertschätzen. Und zu

00:21:19: dieser Wertschätzung gehört eben auch mal diese paar Gedanken, die

00:21:23: ich eben so angerissen hab, von dieser Wertschöpfungskette, die dahintersteckt.

00:21:26: Diese vielen Menschen, die gearbeitet haben, schwer

00:21:30: gearbeitet haben, damit jetzt in diesem Moment,

00:21:34: im Jetzt und Hier, dieser heiße Kaffee vor dir

00:21:37: steht. Auch selbst die Firma,

00:21:41: die die Tasse hergestellt hat. Vielleicht ist das deine Lieblingstasse, die du da

00:21:45: hast. Vielleicht macht die was mit dir, weil die

00:21:48: dein Herzmensch dir geschenkt hat. Und auch der Strom, der produziert

00:21:52: wurde für die Kaffeemaschine. Was es auch immer für eine Kaffeemaschine jetzt ist, auch der

00:21:55: Strom muss irgendwo herkommen. Also all diese Dinge, die so ganz, ganz, ganz

00:21:59: selbstverständlich für uns sind und quasi so nebenher,

00:22:03: also selbstverständlich in Anführungszeichen selbstverständlich, weil es ist ja eben nicht

00:22:07: selbstverständlich. Und daraufhin will ich ja hinaus, wenn wir diese Dinge

00:22:10: wertschätzen, und das hat uns halt im Westen niemand beigebracht,

00:22:14: wenn wir diese Dinge, die für uns selbstverständlich sind, wieder lernen,

00:22:17: bewusst, achtsam, wertzuschätzen. Dann macht es ganz, ganz

00:22:21: viel mit unserem Inneren. Das ist auch diese Wertschätzung, diese

00:22:25: Achtsamkeit, diesem im Moment sein und auch vielleicht ein Stück

00:22:28: dankbar zu sein Für all die Personen, die an dieser

00:22:32: Wertschöpfungskette, bis hin zum Kaffeebaum. Selbst die Pflanze,

00:22:36: die, die, ich sag mal, Kaffeebeeren, ich weiß nicht, ob das richtig

00:22:39: ist. Also da, wo die Bohne drinsteckt. Oder sagt man Kaffeefrucht?

00:22:43: I don't know. Selbst dafür kann man einen

00:22:47: kleinen Gedanken verschwenden und kann sagen, ja, vielen Dank, vielen Dank für diesen Kaffee, der

00:22:51: jetzt da vor mir steht. Und das sind alles kleine Seitenarme, die in diesen

00:22:54: Hauptstromen, also Flussarme, kleine Seitenflussarme,

00:22:58: die in diesen Hauptstromen innere Zufriedenheit

00:23:02: münden. Also Problem Nummer eins, es hat uns nie wirklich jemand

00:23:06: beigebracht. Problem Nummer zwei habe ich eben schon kurz angerissen, das sind

00:23:09: diese sogenannten Selbstverständlichkeiten in unserer westlichen Kultur.

00:23:13: Also für uns ist es natürlich Selbstverständlich, dass wir Zugang haben zu

00:23:17: sauberem, zu frischem Wasser, dass wir saubere

00:23:21: Kleidung am Leib tragen. Bei uns geht es nicht darum, dass

00:23:24: wir Kleidung haben, die uns wärmt oder schützt. Bei

00:23:28: uns geht es darum, Was ist es für Kleidung? Ist die hip? Ist die cool?

00:23:33: Was für eine Marke ist es? Was für eine Funktion? Wir sind auf einem ganz

00:23:35: anderen Level. Und weil sich diese Schraube eben

00:23:39: so hochgeschraubt hat, ist es für uns eben auch so schwierig, da wirklich

00:23:43: dankbar dafür zu sein. Weil wenn das eine kaputt geht, dann kaufen wir halt irgendwas

00:23:46: Neues. Das ist ja so wieder dieses Wort Selbstverständlich, ein

00:23:50: ganz kritisches Wort. Selbstverständlich ist fucking nichts auf der

00:23:54: Welt. Aber das müssen wir halt wieder lernen. Wir sind nun mal in

00:23:57: dieser Kultur aufgewachsen, wo es auch klar

00:24:01: war, ey, da tut mir irgendwas weh. Natürlich gehe ich zum

00:24:04: Onkel Doktor. Da ist irgendjemand, der guckt da drauf. Da ist irgendjemand, der

00:24:08: hat die richtige Salbe, das richtige Medikament,

00:24:12: der kann mir helfen. Die kann gucken, die kann mich wieder einrenken.

00:24:16: Wir haben medizinische Hilfe. Also wir haben

00:24:19: sauberes Wasser, wir haben Kleidung, wir haben medizinische

00:24:24: Unterstützung, wir haben unbegrenzten Zugang zu

00:24:27: Nahrungsmitteln. Wir haben so krassen Zugang zu Nahrungsmitteln, dass das sogar ein Problem

00:24:31: geworden ist in unserer westlichen Kultur, weil wir viel zu

00:24:34: viel, viel zu oft, viel zu ungesund essen, weil es

00:24:38: eben immer verfügbar ist und auch krass beworben wird. Die

00:24:42: Stammhörerinnen und Hörer von der Heldenschule kennen mein Lieblingsbeispiel

00:24:45: schon, der Bahnhof, an dem du aussteigst, der Hauptbahnhof. Steig

00:24:49: mal aus dem Zug aus, achte mal drauf, wie oft du

00:24:52: auf krasse Werbung triffst für

00:24:56: Nahrungsmittel und für Süßigkeiten am Hauptbahnhof. Als

00:25:00: würde man als halbverhungerter Zombie aus dem Zuge aussteigen. Man

00:25:03: muss sofort irgendwas essen, man muss sofort irgendwas in sich

00:25:07: reinstopfen und am besten eben vorbeirennen, schnell schnell

00:25:11: auf dem Weg zum nächsten Termin. Also sauberes Wasser,

00:25:14: Nahrungsmittel, Kleidung, Medikamente

00:25:18: und last but not least ein festes Dach über dem Kopf.

00:25:22: Und das kann auch die kleine Wohnung sein. Das

00:25:26: spielt überhaupt keine Rolle. Wenn du das alles hast, dann hast du

00:25:30: schon viel, viel, viel mehr als Millionen andere

00:25:34: Menschen auf diesem Planeten. Und wir

00:25:37: wissen das natürlich alle auf so einer rationalen Ebene und deswegen haben wir ja

00:25:41: manchmal sogar ein schlechtes Gewissen, dass wir nicht dankbarer sind, weil wir ja

00:25:45: wissen, dass es so viele Menschen gibt, denen es schlechter geht.

00:25:49: Und dieses schlechte Gewissen führt nicht zur inneren Zufriedenheit,

00:25:53: sondern einfach nur zum schlechten Gewissen. Was wiederum jetzt

00:25:56: auch kein super Gefühl in einem ist. Also, wir haben es nie

00:26:00: gelernt. Es ist vielleicht in unserer

00:26:03: Konsumgesellschaft auch nicht zwingend gewünscht, dass wir zufrieden

00:26:07: sind. Und beide Punkte finde ich vollkommen irrelevant. Also ich finde, wir

00:26:11: müssen weg von der Konsumgesellschaft hin zu einer

00:26:15: anderen Art des Lebens, wie auch immer die

00:26:19: aussehen könnte in Zukunft. Auf jeden Fall ökologischer,

00:26:23: auf jeden Fall offener, auf jeden Fall mehr

00:26:27: miteinander, weil wir auf ne, Wir steuern

00:26:30: nicht auf große Probleme zu. Wir haben bereits große Probleme, und

00:26:34: die können wir nur als Menschheit lösen, als Gemeinschaft. Da nutzt nix, wenn

00:26:38: jeder sein eigenes Hüppchen kocht. Das müssen wir irgendwie global schaffen.

00:26:42: Ja, wie können wir also so einen Zustand kultivieren?

00:26:46: Und wie hilft die innere Zufriedenheit auch vielleicht dabei, was

00:26:50: im Großen und Ganzen außen zu tun? Und das ist vielleicht ein

00:26:53: unterschätzter Effekt, weil ich denke, ja, klar ist es fein für

00:26:57: mich, wenn ich mehr zufrieden bin.

00:27:01: Aber wie soll sich das dann auf das Große und Ganze auswirken? Naja, wenn ich

00:27:04: zufriedener bin, wenn ich also mehr im Frieden

00:27:08: bin, mit mir selbst, mit mir selbst im Reinen

00:27:11: bin, dann habe ich natürlich auch eine ganz andere Außenwirkung.

00:27:15: Dann habe ich eine ganz andere Art der Kommunikation und der Ausstrahlung

00:27:19: und der Energie, die ich in die Welt gebe. Und es kann ja sein, dass

00:27:22: ich andere Menschen damit auch positiv

00:27:26: beeinflusse, weil ich weniger Bock habe auf

00:27:29: Konflikte, weil ich vielleicht hilfsbereiter werde,

00:27:33: weil ich mich ein bisschen zurücknehme, weil ich nicht ganz so laut bin, weil

00:27:37: ich einfach so eine Ausstrahlung habe, die auf

00:27:40: andere friedlich und angenehm wirkt. Und das kann sich ja möglicherweise

00:27:44: auf andere Menschen auch auswirken. Und wenn die dann in so einen Vibe kommen,

00:27:48: dann können die ja auch wiederum andere Menschen beeinflussen.

00:27:52: Also ich würde das auch nicht zu kleinreden, diesen Einfluss, den jeder,

00:27:56: den du, den ich, den alle anderen im Einzelnen eben auch auf

00:28:00: ihr unmittelbares Umfeld haben. Und selbst wenn wir das nur beschränken auf die

00:28:04: eigene kleine Familie oder beschränken auf unseren Kontakt mit dem

00:28:08: Kassierer oder der Kassiererin im Supermarkt, ein freundliches Wort, ein

00:28:11: Lächeln oder jemand, der uns auf der Straße begegnet. Wie oft

00:28:15: ist es so, dass wenn du jemanden anlächelst, der oder diejenige zurücklächelt. Und

00:28:19: das ist keine unangenehme Situation, das hat nichts mit Anmachen zu tun

00:28:22: oder ich labere die Leute dann voll, sondern ich gucke einfach nur freundlich und die

00:28:26: Leute gucken sehr oft freundlich zurück. Manchmal sind sie auch überrascht, weil sie

00:28:30: das gar nicht gewohnt sind, dass sie einfach jemand freundlich anguckt und dann lächeln sie

00:28:33: vielleicht ein bisschen scheu zurück oder so, aber es macht was mit ihnen. Und

00:28:37: selbst wenn du es gar nicht wahrnimmst, weil sie es so schnell in ihrem Gehirn

00:28:40: gar nicht verarbeiten können, huch, da war ja jemand nett zu mir, dann macht es

00:28:43: vielleicht trotzdem was mit denen im Inneren. Und vielleicht lächeln sie, wenn sie schon vorbeigelaufen

00:28:47: sind. Aber selbst wenn nicht, hast du auf jeden Fall dieses innere Lächeln,

00:28:51: weil du bist mehr in der Zufriedenheit. Und

00:28:54: jetzt habe ich noch einen spannenden, hoffentlich spannenden Punkt.

00:28:58: Was ist denn mit Zufriedenheit und Motivation?

00:29:02: Denn Persönlichkeitsentwicklungs-Bubble ist ja auch was, wo ich

00:29:06: mich gerne drin aufhalte. Wo ich immer gerne nach links, rechts und grad ausgucke.

00:29:10: Da gibt's oft diese Stimmen, die sagen, du darfst niemals zufrieden sein mit

00:29:13: dem, was du erreicht hast. Das ist dein Motor für mehr Wachstum. Das ist dein

00:29:16: Motor für mehr Wachstum. Das ist dein Motor für mehr Erfolg und so weiter.

00:29:20: Alter, ich frage jetzt an der Stelle mal, was gibt es auf

00:29:24: der Welt denn mehr zu erreichen als eine

00:29:27: innere Zufriedenheit? Wo willst du denn hin mit

00:29:31: all deinen Erfolgen? Mit all deinen Milestones,

00:29:35: mit all deinen Projekten, mit all deinen Umsätzen

00:29:40: und selbst wenn es in die Millionen geht, was

00:29:43: hast du denn davon, wenn du am Ende des Tages

00:29:48: nicht zufrieden sein kannst. Das bedeutet doch

00:29:51: im Umkehrschluss, dass du dein Leben lang einer

00:29:55: Karotte hinterher rennst, aber nie erreichst.

00:29:58: Ihr alle kennt diesen Esel, der Reiter ist oben drauf, hält

00:30:02: die Karotte vor die Schnauze und der Esel läuft und läuft und läuft

00:30:06: und wird die Karotte aber niemals erreichen. Das ist ein

00:30:10: relativ sicherer Schlüssel zum Unglücklichsein.

00:30:15: Und oft rauscht dann das Leben ja auch so sehr an einem

00:30:18: vorbei, weil man immer so sehr in seinen Projekten und so sehr in

00:30:22: seinem Kopf und so sehr im Außen gesteuert ist, dass man die

00:30:26: anderen wichtigen Dinge wie seine Mitmenschen, seine

00:30:29: Mitwelt, seine Familie auch stark vernachlässigt. Das ist ja auch oft so das

00:30:33: Dilemma von sehr erfolgreichen Menschen, die dann am Ende ihres Lebens sagen,

00:30:37: ja, und ich hätte dann doch viel mehr Zeit mit meinen Kindern verbringen

00:30:41: sollen oder mit meiner Frau oder whatever.

00:30:45: Und das ist schon auch eine sehr, sehr

00:30:48: traurige Geschichte. Das sollte man sich immer mal wieder klarmachen, wenn man

00:30:52: in so einem Strudel drin ist. Möchte ich das jetzt wirklich noch ewig

00:30:56: weitermachen? Oder gibt's da vielleicht noch irgendwo irgendeinen

00:30:59: Exit, aka Zufriedenheit, der mich auf einen ganz anderen

00:31:03: Weg führt. Wo ich da schon einen Punkt sehe,

00:31:07: ist natürlich, dass dass

00:31:11: diese verbissene Motivation, dieser

00:31:14: Drang, immer wieder Gas zu geben

00:31:18: und Energie in Projekte reinzustecken. Das kann

00:31:22: sich tatsächlich reduzieren, wenn du einem Zustand der

00:31:25: dauerhaften inneren Zufriedenheit bist, weil du diesen Dingen einfach

00:31:29: nicht mehr so viel Wert beimisst. Das bedeutet

00:31:33: nicht, dass du nicht aus einer entspannten Haltung

00:31:36: heraus trotzdem Dinge angehst, trotzdem

00:31:40: Dinge verändern möchtest, trotzdem

00:31:43: Einfluss auf Dinge haben möchtest. Das bedeutet das nicht, aber du tust

00:31:47: es aus einer anderen Haltung, weniger aus der Haltung

00:31:51: des I need hin zu nice to have. Und

00:31:54: dieses nice to have macht es auch einfacher, wenn Dinge nicht klappen,

00:31:58: dann ist es halt so, dann sagst du, ja okay, das hat nicht sollen sein.

00:32:02: Ich hab mir öfter mal den Satz gesagt, das Universum hat offenbar andere

00:32:05: Pläne. Und wer bin ich, dass ich mich mit dem Universum anlege?

00:32:09: Also, dann ist das halt einfach so, dann muss ich das so akzeptieren. Aber dann

00:32:12: tut mir das auch nicht so weh, weil ich auch mein inneres Glück nicht

00:32:16: an Projekt XY drangehängt habe. Das bedeutet aber nicht, dass ich

00:32:20: Projekt XY nicht ausprobiere.

00:32:23: Wo ich einen kleinen Punkt sehe in dieser Argumentation,

00:32:27: ist dann schon, dass man in diesem Zustand

00:32:31: vielleicht tatsächlich ein bisschen weniger Zeit und ein bisschen weniger

00:32:34: Priorität auf diese Projekte gibt, als man es tun würde, wenn man

00:32:38: in so einem absoluten Neat drin ist. Also das merke ich an mir, ich könnte

00:32:42: natürlich auch noch viel mehr Werbung machen, viel mehr Social Media posten,

00:32:45: viel mehr Newsletter schreiben, viel mehr dieses, viel mehr jenes.

00:32:49: Aber oft fühle ich es auch einfach gar nicht. Ich mache die Dinge gerne, wenn

00:32:53: ich sie fühle. Und wenn ich sie nicht fühle, habe ich den Luxus, dass ich

00:32:56: dann sagen kann, nee, dann poste ich halt mal heute nix oder zwei Tage nix

00:32:59: oder drei Tage nix. Und dann geht für mich die Welt halt auch einfach nicht

00:33:03: unter. Und das sieht natürlich ganz anders aus, wenn du da in so einem Hamsterrad

00:33:06: drin bist, auch gerade als Influencer oder whatever.

00:33:10: Da sehe ich schon einen Punkt, der kann schon sein, aber dass das zu

00:33:14: einer Motivationslosigkeit führt, das sehe ich nicht. Ich sehe

00:33:17: eher eine andere geistige Haltung, mit der du

00:33:21: die Dinge angehst. Und damit könnte man

00:33:24: natürlich als Motivationscoach durchaus

00:33:28: argumentieren. Auf der anderen Seite, wenn

00:33:32: du innerlich zufrieden bist, dann gibt es auch

00:33:36: einfach nicht mehr so wahnsinnig viel zu erreichen. Was soll dich denn zufrieden machen, wenn

00:33:39: du schon zufrieden bist? Also, verstehst du? Du bist jetzt Unternehmerin,

00:33:44: und du hast eine tolle, revolutionäre Idee, die unserer Welt total

00:33:47: weiterhilft, weil sie ein großes Problem in der Landwirtschaft

00:33:51: löst oder die Tierhaltung überflüssig macht oder

00:33:55: gegen den Klimawandel was macht oder Plastik aus dem Meer

00:33:59: rausfischt oder also Dinge, die die Welt, die Gesellschaft, die

00:34:02: Umwelt, die Erde wirklich voranbringen, dann machst du das

00:34:06: sowieso. Du würdest es auch aus einer inneren Zufriedenheit tun, weil dir das

00:34:10: Thema wichtig ist. Aber du machst es aus einer anderen geistigen

00:34:13: Haltung. Also, ich sehe den Punkt,

00:34:18: dass man ohne diese zwanghafte

00:34:21: Unzufriedenheit möglicherweise

00:34:26: den Projekten eine geringere Priorität einräumt

00:34:29: als aus einem Zustand der totalen

00:34:33: Unzufriedenheit heraus. Ich sehe nicht, dass eine

00:34:37: Zufriedenheit dazu führt, dass man nichts mehr macht. Aber ich sehe den

00:34:40: Punkt, dass da weniger Druck da ist. Natürlich ist da weniger Druck da,

00:34:44: weil die Zufriedenheit ja bereits da ist. Und das ist ja was, was wir erreichen

00:34:47: wollen mit all dem Kram, den wir im Außen machen. Das ist ja

00:34:51: dieser Irrglaube. Deswegen sehe ich nicht die

00:34:54: Gefahr, dass es, wenn alle Menschen zufrieden wären,

00:34:57: dass es dann keine Innovation mehr gäbe. Sie würde aus einer,

00:35:01: meine Theorie, sie würde aus einer anderen geistigen

00:35:05: Haltung entstehen. Mit weniger Druck und

00:35:08: weniger Leichen auf dem Weg dahin. Mit weniger Ellenbogen,

00:35:13: mit weniger Gewalt, mit weniger

00:35:17: Macht, mit weniger... Mit all

00:35:21: den unschönen Begleiterscheinungen, die so eine

00:35:24: unzufriedene Geisteshaltung mit sich bringt. Und deswegen

00:35:28: plädiere ich für diese innere Zufriedenheit,

00:35:32: dieses Gefühl zu kultivieren. Und das schaffen wir

00:35:36: mit vielen, vielen Punkten, die ich schon genannt habe, indem wir Dankbarkeit

00:35:39: kultivieren, indem wir die sogenannten selbstverständlichen Dinge

00:35:43: wertschätzen, indem wir hilfsbereit sind anderen gegenüber,

00:35:46: indem wir anderen Menschen eine Freude machen, indem

00:35:51: wir uns unser soziales Umfeld kümmern, unseren

00:35:55: Freundeskreis, unsere Familie, die Menschen,

00:35:59: die uns wichtig sind, indem wir völlig Fremden ein

00:36:02: Lächeln schenken, indem wir,

00:36:06: ich hatte neulich eine Folge über nicht freiwilligen

00:36:10: Arbeit, wie heißt es denn, über das Ehrenamt, eine ehrenamtliche

00:36:14: Tätigkeit, die wir dem Großen und Ganzen zur Verfügung

00:36:18: stellen, die wir indirekt für uns machen.

00:36:22: Indirekt, nicht direkt für uns. Indirekt machen wir es auch für uns, aber

00:36:25: direkt machen wir es für das andere. Und dadurch, dass wir es für andere machen,

00:36:29: kommt es indirekt wieder gut zu uns zurück als Gefühl,

00:36:32: als Zufriedenheit. Indem wir diese Dinge wahrnehmen, mit

00:36:36: neuen Augen sehen, mit so einer gewissen Achtsamkeit

00:36:40: und Mindfulness da drauf schauen, indem wir das kultivieren,

00:36:45: haben wir viele, viele Tore, die wir öffnen können, zur

00:36:48: inneren Zufriedenheit zu gelangen. Ich sage nicht, dass ich dauerhaft in

00:36:52: diesem Zustand bin, aber mein Leben hat sich

00:36:56: dahingehend in den letzten Jahren schon krass geändert

00:36:59: gegenüber früher, als ich dieses dieses

00:37:03: Gefühl oder diese Haltung eben nicht

00:37:06: hatte. Und aus dieser persönlichen

00:37:10: Erfahrung heraus kann ich das einfach nur zu 100%

00:37:14: empfehlen und als Inspiration mitgeben mit dieser

00:37:17: Folge. Und damit darf ich mich verabschieden und mich

00:37:20: bedanken fürs Zuhören. Ich hoffe, man hat gemerkt, dass

00:37:24: mir das wichtig ist, das Thema. Denn so ein bisschen Frieden in

00:37:28: einem selbst, im Kleinen, trägt eben auch ganz maßgeblich

00:37:32: zum Frieden im Großen und Ganzen bei. Und da müssen wir hin,

00:37:36: weil wir nur als Menschheit gemeinsam diese großen Probleme

00:37:40: lösen können, die da kommen mögen in der Zukunft.

00:37:45: In diesem Sinne vielen Dank fürs Hören. Bis zum nächsten Mal.

00:37:48: Ciao, ciao, bye, bye.

00:38:00: Untertitel im Auftrag

00:38:03: des ZDF für funk, 2017

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